Die Rolle des CIO hat sich unter den neuen Vorzeichen der Digitalisierung in den letzten Jahren tiefgreifend verändert. Die Funktionen, die der CIO erfüllen soll, haben sich vervielfacht und in verschiedene Richtungen entwickelt, die weit über die ursprüngliche Rolle des IT-Verantwortlichen, der sich hauptsächlich darum kümmert, dass die IT-Infrastruktur funktioniert und der Support stimmt, hinausgehen.
Viele neue Fähigkeiten zeichnen den modernen CIO aus
Der Wirkungsbereich des modernen CIOs hat sich stark verändert und sein Verantwortungsbereich damit deutlich erweitert. Die Rolle des CIO ist eindeutig im Zeitalter der Digitalisierung angekommen und hat sich an die neuen Geschäftsprozesse, die von zunehmender digitaler Automatisierung und Künstlicher Intelligenz geprägt sind, angepasst. Dadurch gewinnt die CIO-Funktion einerseits an Bedeutung und Aufgabenumfang und wird gleichzeitig auch sehr viel komplexer und vielseitiger, was teilweise ganz neue persönliche Skills und Fähigkeiten erfordert.
Der CIO muss daher heute sehr vielfältige Aufgaben und Rollen übernehmen, wie beispielsweise als Business Partner, bzw. Geschäftspartner innerhalb eines Unternehmens, als Start-up Mentor für firmenweite digitale Innovationsprojekte, als Service-Aggregator und verbindende Kraft bei Digitalisierungsbestrebungen in unterschiedlichen Abteilungen oder als Talente-Magnet, um im ausgetrockneten IT-Personal Markt Mitarbeitende zu ergattern, die über die für die neuen Technologien notwendigen Skills verfügen, um nur einige zu nennen.
Heutzutage beeinflussen also zahlreiche neue technologische Errungenschaften die Aufgaben, welche die IT zu erfüllen hat, ganz erheblich, und dies ist speziell auch im Gesundheitswesen der Fall. Dort werden sogar noch grössere Anforderungen an den CIO gestellt, da ein Krankenhaus eine Vielzahl von ganz unterschiedlichen Geschäftsbereichen unter einem Dach beherbergt; neben dem medizinischen Teil finden sich dort auch Wäscherei und Gebäudereinigung, Gastronomie und Hotellerie. Hier müssen das gesamte komplexe Geschäftsmodell und die IT-Strukturen unternehmensweit an die neue Situation angepasst werden.
Neue Geschäftsmodelle und Strukturen sind gefragt
In der Publikation von Deloitte mit dem Titel «IT im Krankenhaus: Zwischen neuen Herausforderungen und Chancen» wird der Einfluss der Digitalisierung auf das Geschäftsmodell von Krankenhäusern im Allgemeinen und auf ihre IT im Besonderen umfassend thematisiert. Es wird dabei betont, dass CIOs heutzutage neben ihren klassischen Aufgabengebieten unbedingt auch die neuen digitalen Themen im Auge behalten müssen, da deren Einsatz das zukünftige Geschäftsmodell der Klinik stark mitprägt. Hier können insbesondere Bereiche wie die Digitalisierung von Patientendaten und das sogenannte «papierlose Krankenhaus» oder auch die Interoperabilität von elektronischen Gesundheitsakten und die Sicherheit von IT und Daten zum Tragen kommen. Die Rolle des CIOs wandelt sich also gemäss Deloitte (S.5) entsprechend «von einem ‘Hüter der IT-Infrastruktur und Anwendungen’ hin zu einem ‘Enabler neuer Geschäftsmodelle’», wodurch natürlich das gesamte Konzept für IT-Management und die Unternehmensführung generell beeinflusst werden.
Die Rolle des CIOs wandelt sich (...) «von einem ‘Hüter der IT-Infrastruktur und Anwendungen’ hin zu einem ‘Enabler neuer Geschäftsmodelle’»"
Es wird in der Folge für den CIO herausfordernd, diesen neuen Ansprüchen gerecht zu werden, vor allem auch, weil dafür häufig nur ein bescheidenes Budget zur Verfügung steht. So sieht er sich mit einem steigenden Druck von innen und aussen konfrontiert. Um unter diesen Bedingungen erfolgreich zu arbeiten, kann der CIO gar nicht anders, als neue Fähigkeiten zu entwickeln und die zusätzlichen Funktionen an-, bzw. in sein Wirkungsfeld aufzunehmen: Er muss neben seinen Herausforderungen als IT-Stratege, z.B. auch als Change Manager beim Aufbau neuer digitaler IT-Betriebskonzepte wirken oder digitale Innovationsthemen bearbeiten, was Ausdauer und spezielle persönliche und fachliche Fähigkeiten erfordert. Dabei hat es insbesondere der Krankenhaus-CIO mit den erwähnten unterschiedlichen Abteilungen und Anforderungen samt ihrer historisch gewachsenen IT-Strukturen, die unter einem Dach harmonisch zusammenspielen sollen, besonders schwer. Es ist daher nicht überraschend, dass es in dieser Situation nicht einfach ist, die eigentlich notwendigen Changes sofort in Angriff zu nehmen.
Die Einführung von Changes ist nicht einfach
Bei der Einführung von notwendigen Neuerungen soll die IT selbstverständlich weiterhin reibungslos funktionieren und sämtliche Prozesse und Schnittstellen verlässlich und effizient zusammenspielen.
Im Zuge der Digitalisierung ist das Angebot an neuen und innovativen Tools aber in der Tat sehr umfangreich geworden, und es ist selbst für einen Experten schwierig, sich zwischen all den angebotenen Produkten und Tools zurechtzufinden und die passenden Angebote herauszupicken. Ein CIO eines Krankenhauses müsste im Hinblick auf die vorliegende komplexe IT-Infrastruktur enorm viel Zeit und Energie aufwenden, um die für seinen Fall geeigneten innovativen Produkte zu finden und in die bestehende IT-Landschaft so einzupassen, dass der IT-Betrieb und Support in allen Abteilungen durch ihren Einsatz wunsch- und plangemäss optimiert und nicht noch zusätzlich gestört würden.
So klappt es mit der Umstellung
Um trotzdem nicht regungslos in alten Strukturen und Prozessen zu verharren, ist es für einen Krankenhaus-CIO häufig eine gute Idee, sich Beratung und Hilfe von externen Experten zu holen, die über das notwendige Wissen und die entsprechende praktische Erfahrung in dieser Thematik verfügen.
Dabei kann es sich durchaus auch herauskristallisieren, dass es am zielführendsten ist, die IT-Strukturen umfassend zu verändern und gewisse Funktionen von externen Fachleuten im Outsourcing-Modell erbringen zu lassen, damit die interne IT von einigen Prozessen entlastet wird und andere Prozesse dadurch optimiert werden können. Es ist keineswegs als Schwäche zu interpretieren, wenn sich ein CIO eingesteht, dass es mehr Sinn macht, gewisse Tätigkeiten nicht mehr selber mit seinem Team auszuführen, sondern mit Unterstützung von extern. Der IT-Verantwortliche handelt damit vielmehr im Sinne des gesamten Unternehmens und beweist ein gutes Management seiner eigenen ihm zur Verfügung stehenden Ressourcen. Denn dadurch, dass durch Outsourcing neue Kapazitäten freigesetzt werden, ist es der internen IT wieder möglich, sich auf ihre eigenen Stärken zu besinnen und ihre Aktivitäten auf die Bereiche zu fokussieren, für die sie die grösste Expertise haben, wie auch schon in unserem Artikel über die Relevanz von IT-Outsourcing im Gesundheitswesen beschrieben.
Würden Sie als CIO im Gesundheitswesen die aktuelle Lage Ihrer IT gerne einmal genau unter die Lupe nehmen? Dann nehmen Sie gerne Kontakt mit mir auf und vereinbaren Sie gleich einen Termin. Aus vielen Projekten verfüge ich über umfangreiches Wissen und Erfahrung auf diesem Gebiet und bin der ideale Partner für Ihre Situations-Analyse.